Klaus Scholl war Mitglied der ersten Stunde in der DIG PKU. Bei der Gründungsversammlung am 1. Dezember 1975 übernahm er das Amt des Kassenwartes, das er bis 2007 innehatte. Zu einer Zeit, als die Entwicklung und Vermarktung von eiweißarmen Lebensmitteln noch ganz am Anfang stand und mit Unterstützung durch die Industrie noch nicht gerechnet werden konnte, sorgte er mit Genauigkeit und Weitsicht dafür, dass die schnell wachsenden Anforderungen an unsere Gemeinschaft stets solide finanziert werden konnten.
Von 1986 bis 1988 übernahm Klaus Scholl überdies den Vorsitz der DIG PKU. Durch eine Eingabe an das Bundesgesundheitsministerium und den Petitionsausschuss des Deutschen Bundestages konnte damals die Kostenerstattung für die Aminosäuremischungen vorläufig sichergestellt werden.
Auch die Aufnahme mehrerer Hundert Neumitglieder nach der Deutschen Einheit im Jahre 1989/90 managte er zuverlässig. Unsere Mitglieder waren für Ihn aber nicht nur Nummern in einer von Hand geführten Liste, zu fast jedem konnte er eine Geschichte erzählen.
Stillstand war nicht die Sache von Klaus Scholl. Wo er gebraucht wurde, packte er an. Mit seinem unermüdlichen und unerschütterlichen Einsatz hat er die ersten Jahrzehnte unserer DIG PKU entscheidend geprägt. Anlässlich des 40. Jubiläums seiner DIG PKU erhielt er 2015 aus den Händen unseres Ehrenmitglieds und seiner langjährigen Weggefährtin im Vorstand Frau Dr. Wachtel und unserem damaligen Vorsitzenden Tobias Hagedorn die Ehrenmitgliedschaft.
Mit Klaus Scholl verliert die PKU-Gemeinschaft einen Vorreiter und Visionär konstruktiver und erfolgreicher Selbsthilfearbeit und Patientenvertretung. Wir werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren und unsere Arbeit in seinem Sinne fortsetzen.