DIG PKU beteiligt sich an Expertengespräch zum Thema Mangelernährung im Bundestag

Am 8. Mai diskutierten Vertreter des Bundesministeriums für Gesundheit, des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft, vieler Mitglieder der CDU/CSU-Bundestagsfraktion und Experten von medizinischen Berufs- und Fachverbänden diskutierten über ein gesetzlich verpflichtendes Ernährungsscreening und die Versorgung der betroffenen Patienten im klinischen und im ambulanten Sektor. Die stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion Gitta Connemann (MdB, CDU) hatte zu dieser Expertenrunde zum Thema „Ernährung als Gesundheitsprävention“ eingeladen.


Als einziger Patientenvertreter erinnerte Tobias Hagedorn von der DIG PKU an die Erfolgsgeschichte des Neugeborenen-Screenings und ermutigte die Politik zu einem gesetzlich verpflichtenden Ernährungsscreening. Allerdings müssen Patienten dann auch Zugang zu fachärztlicher Versorgung sowie zur Ernährungstherapie haben. Während die Ernährungstherapie jedoch nicht für die breite Bevölkerung verordnungsfähig ist, sondern nur für Patienten mit angeborenen Stoffwechselstörungen und Mukoviszidose, sind erwachsene Stoffwechselpatienten durch den §116b im SGB V von der ambulanten spezialfachärztlichen Versorgung ausgeschlossen, obwohl sie in ihrer Ernährung massiv eingeschränkt und damit eine Risikogruppe für Mangelernährung sind.


In der zweistündigen Diskussion wurden viele Problemfelder und Lösungsvorschläge angesprochen. Die CDU/CSU Bundestagsfraktion will sich nach Klärung der Zuständigkeit (Ernährungs-Ressort oder Gesundheits-Ressort) weiter mit dem Thema „Mangelernährung in Deutschland“ beschäftigen.