DIG PKU fordert Entlastungen von krankheitsbedingtem Ernährungsmehrbedarf für Familien mit geringem Einkommen

Im Jahr 2019 kündigte die EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen in ihren politischen Leitlinien die Einführung einer Europäischen Garantie für Kinder an, die sicherstellen soll, dass „jedes Kind in Europa, das von Armut oder sozialer Ausgrenzung bedroht ist, entsprechend den grundlegendsten Rechten Zugang zu Gesundheitsversorgung und Bildung hat“. Nach Konsultationen mit den wichtigsten Interessengruppen – einschließlich der Kinder selbst – hat die EU-Kommission am 24. März einen Vorschlag für eine entsprechende Empfehlung verabschiedet, die am 14. Juni vom Europäischen Rat angenommen wurde. Ziel der Europäischen Garantie für Kinder ist es, soziale Ausgrenzung zu verhindern und zu bekämpfen, indem der effektive Zugang bedürftiger Kinder zu einer Reihe wichtiger Dienste gewährleistet wird. Dazu zählen unter anderem auch die kostenlose Gesundheitsversorgung und gesunde Ernährung.


Auf Grundlage dieser Empfehlung wird nun das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend einen Nationalen Aktionsplan „Neue Chancen für Kinder in Deutschland“ starten. Ziel dieses Nationalen Aktionsplanes (NAP) ist es, Kindern und Jugendlichen, welche von Armut und sozialer Ausgrenzung bedroht sind, bis zum Jahr 2030 einen Zugang zu hochwertiger frühkindlicher Betreuung, Bildung und Erziehung, zu Bildungsangeboten und schulbezogenen Aktivitäten, zu einer hochwertigen Gesundheitsversorgung, einer ausreichenden und gesunden Ernährung sowie zu angemessenem Wohnraum zu garantieren.


Mit jährlich ca. 525.000 € könnten die etwa 300 von PKU und verwandten Stoffwechselstörungen betroffenen Kinder und Jugendlichen in Bedarfsgemeinschaften mit SGB-II-Bezug und Kinderzuschlagsberechtigten von den Mehrkosten für die krankheitsbedingte Ernährung weitgehend entlastet werden.


Hier finden Sie die Empfehlung der DIG PKU für den Nationalen Aktionsplan:

NAP Neue Chancen für Kinder in Deutschland Empfehlung DIG PKU.pdf


Bild: Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Frau Lisa Paus

Bildquelle: Bundesregierung, Steffen Kugler